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Advicum: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Immobilienkauf

Die Bedingungen auf dem Immobilienmarkt sind für Käufer derzeit besonders günstig.
von office@era.at – 19. Feb 2025

Zwei Entwicklungen spielen dabei eine entscheidende Rolle: Erstens wird die seit 2022 geltende KIM-Verordnung Mitte 2025 aufgehoben, wodurch mehr Haushalte - insbesondere im mittleren Preissegment - leichteren Zugang zu Finanzierungen erhalten. Zweitens hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent gesenkt, was zu günstigeren Krediten und einer geringeren monatlichen Belastung für Immobilienkäufer führt.

„Die Kombination aus gelockerten Kreditrichtlinien und sinkenden Zinsen bietet eine seltene Gelegenheit für all jene, die bisher aufgrund hoher Zinsen oder strenger Finanzierungsbedingungen gezögert haben“, erklärt Matthias Ortner, Immobilienexperte und Equity Partner. Trotz der aktuellen Vorteile für Käufer bleibt die Angebotsknappheit auf dem Immobilienmarkt bestehen. „Die Situation wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Wer langfristig Eigentum erwerben möchte, sollte nicht zu lange warten“, warnt Ortner. „Derzeit profitieren Käufer von einer größeren Auswahl und attraktiveren Konditionen.“

Ein Grund für die drohende Verknappung ist der deutliche Rückgang der Neubautätigkeit in Österreich. Bis Anfang 2026 könnte sich das Wohnungsangebot weiter verknappen, was vor allem einkommensschwächere Haushalte vor Herausforderungen stellt. Für Käufer mit kleinerem Budget empfiehlt Ortner Flexibilität - sowohl bei der Lage als auch bei der Ausstattung der Immobilie. Objekte ohne Balkon oder mit weniger zentraler Anbindung sind oft deutlich günstiger. Auch Bestandsimmobilien können eine attraktive und kostengünstige Alternative zu teuren Neubauten sein.

Die anhaltende Neubaukrise führt nicht nur zu Engpässen im Eigentumsbereich, sondern verschärft auch die Situation auf dem Mietwohnungsmarkt. Derzeit liegen die durchschnittlichen Wohnkosten in Österreich bei 9,9 Euro pro Quadratmeter - für eine 70-Quadratmeter-Wohnung bedeutet das monatliche Kosten von rund 693 Euro exklusive Betriebskosten (Quelle: Statistik Austria).

Neben den derzeit günstigen Marktbedingungen für Käufer gewinnen nachhaltiges Bauen und der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Immobilienwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Energieeffiziente Bauweisen und ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) spielen für Investoren eine zentrale Rolle, da sie nicht nur Umweltauflagen erfüllen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringen: ESG-konforme Immobilien erzielen 10-15% höhere Verkaufspreise und weisen geringere Leerstandsquoten auf. Eine Herausforderung bleiben jedoch die hohen Baukosten, insbesondere bei der Sanierung von Altbauten. „Investitionen in nachhaltige Technologien wie Wärmepumpen und Solaranlagen zahlen sich langfristig aus, gezielte Fördermaßnahmen sind aber unerlässlich“, betont Ortner.

Gleichzeitig verändert die Digitalisierung die Branche grundlegend. KI-basierte Systeme optimieren den Energieverbrauch, intelligente Gebäudetechnik verbessert das Heizen und Lüften und digitale Gebäudepässe sorgen für mehr Transparenz. „Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz sind längst keine Trends mehr, sondern entscheidende Erfolgsfaktoren für die Zukunft“, so Ortner. Gemeinsam mit den aktuellen Entwicklungen am Käufermarkt werden sie die Immobilienwirtschaft im Jahr 2025 maßgeblich prägen.