Mehr als 3.000 Unternehmen mussten bereits Insolvenz anmelden, der Rekordwert von 3.364 Pleiten aus dem Vorjahr dürfte bereits im Oktober übertroffen werden. Alle neun Bundesländer verzeichnen Zuwächse, wobei Vorarlberg mit einem Plus von 65 Prozent herausragt.
Auch die Gesamtverbindlichkeiten erreichen laut AKV nach drei Quartalen mit 14,3 Milliarden Euro einen historischen Höchststand. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf verschiedene Unternehmen der Signa-Gruppe, darunter drei mit mehr als einer Milliarde Euro Schulden. Auch der Elektroautohersteller Fisker hat Verbindlichkeiten von mehr als einer Milliarde Euro. Die zehn größten Insolvenzen des bisherigen Jahres hinterlassen Passiva von über 10 Mrd. Euro, wobei dieser Wert noch steigen könnte, da bei Großinsolvenzen zunächst oft nur ein Teil der Forderungen anerkannt wird.
Während die finanziellen Auswirkungen groß sind, ist die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze mit 13.873 etwas geringer als im Vorjahreszeitraum. Am stärksten betroffen sind der Handel (757 Insolvenzen), das Baugewerbe (693) und das Gastgewerbe (531). Rund ein Drittel aller Unternehmensinsolvenzen (1.108) entfällt auf Wien.
Die Zahl der Privatinsolvenzen ist hingegen nur leicht gestiegen: 6.691 Personen haben ein Schuldenregulierungsverfahren eingeleitet, das sind nur 0,72 Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Verschuldung sank dabei um knapp 10.000 Euro auf 115.100 Euro. Die Gesamtschulden aus Privatinsolvenzen belaufen sich auf 770,5 Millionen Euro, rund 50 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. 61 Prozent der Privatinsolvenzen entfallen auf Männer.