Deutlicher Rückgang bei fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2024

Weniger neue Wohnungen in ganz Österreich
von office@era.at – 21. Nov 2025

Im Jahr 2024 wurden laut Statistik Austria insgesamt 54.472 Wohnungen fertiggestellt. Davon entstanden 41.762 Einheiten in neuen Gebäuden, was einem Rückgang von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Weitere 12.710 Wohnungen wurden durch An-, Auf- oder Umbauten geschaffen. Insgesamt zeigt sich damit, dass deutlich weniger neue Wohnungen auf den Markt kommen als in den Jahren zuvor. Diese Entwicklung spiegelt den bereits seit 2021 rückläufigen Trend bei den Baubewilligungen wider, der 2022 und 2023 besonders ausgeprägt war und sich erst 2024 etwas abgeflacht hat. Entsprechend wird auch in den kommenden Jahren mit weniger Fertigstellungen im Wohnbau gerechnet.

Verhältnis zwischen Baubewilligungen und Fertigstellungen

Von 2010 bis 2021 lag die Zahl der Baubewilligungen in neuen Gebäuden regelmäßig über jener der tatsächlich fertiggestellten Wohnungen. Dies änderte sich ab 2022, als erstmals seit der Finanzkrise 2007/2008 die Fertigstellungen die Anzahl der Bewilligungen überstiegen. Während die Bewilligungen 2024 erneut zurückgingen, allerdings weniger stark als in den Jahren zuvor, kam es gleichzeitig zu einem deutlichen Einbruch bei den Fertigstellungen, die um über 20 Prozent sanken. Dieser Rückgang setzte den bereits im Vorjahr erkennbaren Trend fort.

Rückgänge bei allen Gebäudearten

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 17.355 neue Gebäude errichtet, was einem Minus von 22,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders stark betroffen war der Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser, deren Zahl um 25,4 Prozent zurückging. Auch die Fertigstellungen von Mehrparteienhäusern sanken deutlich, nämlich um 20,1 Prozent, und andere Gebäudetypen verzeichneten einen Rückgang von 17,5 Prozent. Von den insgesamt fertiggestellten Wohnungen entfielen 20,7 Prozent auf Ein- und Zweifamilienhäuser, 55,1 Prozent auf Mehrparteienhäuser und knapp ein Prozent auf sonstige Gebäude. Rund 23 Prozent wurden durch Um-, An- oder Aufbauten geschaffen.

Regionale Unterschiede in der Bautätigkeit

Die meisten neuen Wohnungen entstanden im Jahr 2024 in Wien, gefolgt von Oberösterreich und Niederösterreich. Für Wien wurden erstmals auch Daten zu Wohnungen aus An-, Auf- und Umbauten berücksichtigt. Am wenigsten Bautätigkeit gab es im Burgenland, in Kärnten und in Vorarlberg. Bezogen auf die Bevölkerungszahl erreichte Vorarlberg mit 8,7 fertiggestellten Wohnungen pro 1.000 Einwohnern den höchsten Wert. Tirol und Wien lagen ebenfalls über dem österreichweiten Durchschnitt von 5,9 Wohnungen pro 1.000 Einwohnern, während die übrigen Bundesländer darunter lagen.

Überbaute Fläche nach Bundesländern

Betrachtet man die überbaute Fläche neuer Gebäude, lagen Oberösterreich und Niederösterreich 2024 an der Spitze. Oberösterreich erreichte 1,60 Millionen Quadratmeter, Niederösterreich 1,08 Millionen Quadratmeter. Mit deutlichem Abstand folgte die Steiermark mit 0,61 Millionen Quadratmetern. In allen anderen Bundesländern bewegte sich die überbaute Fläche zwischen 0,27 Millionen Quadratmetern in Salzburg und 0,36 Millionen Quadratmetern in Wien.