Wohnen

Elbtower: Investor Kühne plant Fertigstellung mit einem Konsortium

Der Elbtower in Hamburg, der im Oktober 2024 aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten der österreichischen Signa-Gruppe als unvollendeter Bau gestoppt wurde, feiert bald seinen ersten „Geburtstag“ als unvollständiges Bauwerk.
von office@era.at – 19. Aug 2024

Ursprünglich war für das Großprojekt ein Budget von 950 Millionen Euro vorgesehen. „Ich möchte, dass der Elbtower vollendet wird“, sagte der deutsche Investor Klaus-Michael Kühne in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ (Montagsausgabe). Derzeit wird intensiv an der Bildung eines Konsortiums gearbeitet.

Kühne, der bereits einen dreistelligen Millionenbetrag durch den Niedergang von Signa verloren hat, wäre bereit, erneut in das Projekt zu investieren, jedoch nur gemeinsam mit anderen Investoren im Rahmen eines Konsortiums. „Es sind drei bis vier Parteien nötig, die sich idealerweise zu gleichen Teilen an der Fertigstellung beteiligen.“

Obwohl Kühne keine genauen Angaben zur fehlenden Finanzierung machte, betonte er, dass der Kapitalbedarf bei mehreren hundert Millionen Euro liegt.

Ein möglicher Mitstreiter könnte bereits gefunden sein: Der Hamburger Bauinvestor Dieter Becken zeigte laut der Zeitung schon seit Längerem Interesse am Weiterbau des Elbtowers in der HafenCity. Kürzlich überraschte Becken den Norddeutschen Rundfunk (NDR) mit der Aussage, dass er bereits einen Ankermieter für das Gebäude habe. Er schätzte den Investitionsbedarf zuletzt auf 500 bis 600 Millionen Euro. „Es könnte jetzt etwas teurer werden. Aber es wurden ja bereits über 300 Millionen Euro investiert“, sagte Kühne gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“.

Becken befindet sich in Verhandlungen mit verschiedenen Hamburger Kapitalgebern und zeigte sich zuversichtlich, im Falle eines Zuschlags nach drei Monaten mit dem Bau beginnen und den Wolkenkratzer innerhalb von vier Jahren fertigstellen zu können. Allerdings fehlen ihm noch 40 Prozent des Eigenkapitals.

Zum aktuellen Stand der Verhandlungen über das Konsortium sagte Kühne: „Es gibt die Commerz Real, die einen Anteil am Elbtower besitzt, die Signal Iduna, die stark engagiert ist, Dieter Becken und noch einige andere, die Interesse bekundet haben.“ Ein Konsortium existiere zwar noch nicht, aber es gebe bereits Ideen, Interessen, Beziehungen und Gespräche.

Der Insolvenzverwalter plant, den Verkaufsprozess für den Wolkenkratzer bis Ende des Jahres abzuschließen – die Kaufverträge sollen im Herbst unterzeichnet werden.