Home-Office in Österreich: Sicherheit bleibt Schwachstelle trotz breiter Nutzung

Neue Studie zeigt Lücken bei IT-Schutz und sinkende Kostenübernahme durch Arbeitgeber
von office@era.at – 23. Oct 2025

Eine aktuelle Untersuchung von marketmind im Auftrag von Magenta Telekom, bei der 800 österreichische Haupt- und Mitentscheider befragt wurden, zeigt deutlich: Das Arbeiten von zu Hause ist längst Teil des Arbeitsalltags, doch viele Unternehmen hinken in puncto IT-Sicherheit hinterher.

Home-Office etabliert sich als Dauerlösung

Vor der Corona-Pandemie bot nur knapp ein Drittel der Unternehmen Home-Office an. Während der Pandemie stieg dieser Anteil auf über die Hälfte und liegt aktuell immer noch bei rund 48 Prozent. Fast ebenso viele Betriebe rechnen auch künftig mit einer teilweisen Arbeit von zu Hause. Besonders stark zugenommen hat die Home-Office-Praxis in größeren Unternehmen und im Handel, wo sich der Anteil der Büroangestellten im Home-Office mehr als verdoppelt hat.

Technische Voraussetzungen bleiben Hürde

Trotz des Digitalisierungsschubs in den vergangenen Jahren bestehen weiterhin technische Defizite. Noch immer geben elf Prozent der Unternehmen an, dass grundlegende technische Standards für sicheres Arbeiten von zu Hause nicht erfüllt sind – ein Wert, der zeigt, dass die Umsetzung trotz einfacher Lösungen vielfach stagniert.

Schwacher IT-Schutz im Home-Office

Ein zentrales Problem bleibt die mangelnde Datensicherheit. Nur etwa ein Viertel der Unternehmen schützt ihre sensiblen Informationen über ein eigenes VPN-Netzwerk. Damit bleibt die große Mehrheit potenziellen Risiken ausgesetzt. Fachleute betonen, dass Maßnahmen wie VPN, Multi-Faktor-Authentifizierung und klar geregelte Zugriffsrechte inzwischen zu den grundlegenden Standards gehören sollten – insbesondere, wenn Mitarbeiter regelmäßig von außerhalb des Büros arbeiten.

Arbeitgeber übernehmen immer seltener Internetkosten

Während in der Pandemiezeit noch fast ein Drittel der Betriebe bereit war, Internetkosten für das Home-Office zu übernehmen, ist dieser Anteil inzwischen auf rund ein Fünftel gesunken – und das, obwohl Home-Office nach wie vor weit verbreitet ist.

Flexible Arbeitsmodelle gewinnen an Bedeutung

In knapp vier von zehn Unternehmen können Beschäftigte selbst entscheiden, an welchen Tagen sie von zu Hause arbeiten. Ein kleiner Teil erlaubt sogar spontane Entscheidungen oder eine unbegrenzte Anzahl an Home-Office-Tagen. Manche Firmen legen fixe Tage fest, während andere den Arbeitsort geografisch einschränken – von der eigenen Wohnung bis hin zu weltweiten Möglichkeiten. Auffällig ist zudem, dass viele Betriebe montags bis donnerstags eine Anwesenheitspflicht haben, wodurch der Freitag meist flexibler gehandhabt wird.

Zur Methodik

Die Befragung wurde zwischen dem 12. Juni und 11. Juli 2025 durchgeführt. Dabei wurden die Teilnehmenden repräsentativ nach Region und Unternehmensgröße ausgewählt – von Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Mitarbeitenden bis hin zu mittelständischen und großen Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten.