Ein zentraler Streitpunkt sind die Wertsicherungsklauseln, die den Immobilienmarkt massiv beeinflussen könnten.
Die mögliche Aufhebung von Wertsicherungsklauseln in Mietverträgen durch den Obersten Gerichtshof (OGH) sorgt für Unsicherheit. Eine Entscheidung zugunsten der Mieter könnte Rückzahlungen in Milliardenhöhe nach sich ziehen. Sollte beispielsweise eine Klausel aus einem Mietvertrag aus dem Jahr 1997 für ungültig erklärt werden, würde der Mietzins auf das damalige Niveau sinken - ohne Kündigungsmöglichkeit für den Vermieter.
Um diese Folgen zu vermeiden, strebt die ÖVP eine politische Lösung an, die von der Immobilienwirtschaft unterstützt wird. Die SPÖ zeigt sich verhandlungsbereit, stellt aber klare Forderungen wie eine Deckelung der Mieten bis 2027 und die Einführung eines neuen Mietpreisspiegels.
Zunehmend wird auch die Schaffung eines Ministeriums oder Staatssekretariats für Wohnbau diskutiert. Länder und Immobilienwirtschaft fordern eine zentrale Anlaufstelle, um dringende Themen wie leistbares Wohnen und sinkende Baukosten zu koordinieren.
2024 war ein schwieriges Jahr für die Branche: Die Transaktionen gingen zurück, der Wohnbau stockt und die Aussichten für 2025 bleiben düster. Trotzdem gibt sich die Immobilienwirtschaft kämpferisch. Gerald Gollenz, Bundesobmann der Immobilientreuhänder, sieht in einem Wohnbauministerium einen wichtigen Schritt, um Optimismus und Stabilität zu fördern.
Neben der Finanzierung von Neubauprojekten und wohnrechtlichen Unsicherheiten bei Mietverträgen drängen die Branchenvertreter auf klare Regelungen. Auch die Verhandlungen über die Verwalterhonorare sind noch nicht abgeschlossen. Dennoch wird der Erfolg bei der Abschaffung der KIM-Verordnung als positives Signal für die Zukunft gewertet.
Die Immobilienwirtschaft hofft, dass mit konstruktiven Maßnahmen und politischem Willen Lösungen zur Überwindung der Krise gefunden werden.