Nachhaltigkeit als Werttreiber am Immobilienmarkt
Nachhaltigkeit hat am österreichischen Immobilienmarkt deutlich an Bedeutung gewonnen. Eine aktuelle Gallup-Umfrage im Auftrag von Raiffeisen Immobilien Österreich zeigt, dass für rund zwei Drittel der Bevölkerung nachhaltiges Wohnen wichtig ist. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den 20- bis 30-Jährigen, doch auch ältere Generationen messen diesem Thema großen Wert bei.
Die Studie verdeutlicht, dass Kaufinteressenten vor allem bereit wären, für Solaranlagen einen höheren Preis zu akzeptieren. Auch Wärmepumpen und eine gute öffentliche Verkehrsanbindung werden als wertvolle Merkmale wahrgenommen. Damit wird sichtbar, dass Nachhaltigkeit nicht mehr als Kostenfaktor gilt, sondern zunehmend als Treiber für Wertsteigerung verstanden wird.
Nachhaltige Investitionen als ökonomischer Vorteil
Vertreter von Raiffeisen Immobilien Österreich betonen, dass Nachhaltigkeit heute eng mit wirtschaftlicher Vernunft verbunden sei. Investitionen in Dämmung, moderne Heizsysteme oder Photovoltaik würden laut ihrer Einschätzung nicht nur die Betriebskosten senken, sondern zugleich den Marktwert einer Immobilie erhöhen. Viele Menschen würden nachhaltige Entscheidungen daher sowohl aus ökologischer Überzeugung als auch aus Gründen der langfristigen Absicherung treffen.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen zudem, dass mehr als ein Drittel der Befragten besonderen Wert auf natürliche Baumaterialien legt, während ein weiterer Teil nachhaltige Kühlungssysteme bevorzugt. Besonders die jüngeren Generationen würden häufiger höhere Kaufpreise oder Mieten akzeptieren, wenn energieeffiziente Ausstattung oder eine gute Mobilitätsanbindung vorhanden sind. Branchenexperten gehen davon aus, dass diese Nachfrage vor allem den Neubau deutlich beeinflusst und nachhaltigen Immobilien einen klaren Wettbewerbsvorteil verschafft.
Nachhaltigkeit als Zukunftswährung
Fachleute von Raiffeisen Immobilien Österreich weisen darauf hin, dass nachhaltige Immobilien am Markt immer stärker bevorzugt werden. Ökologische Sanierungen würden nach ihrer Aussage langfristig zu höherer Nachfrage, steigenden Verkaufspreisen und geringeren laufenden Kosten führen. Die Kombination aus Energieeinsparungen, staatlichen oder regionalen Förderungen und Wertsteigerung mache nachhaltige Investitionen besonders attraktiv.
Auch der Faktor Energieeffizienz werde zunehmend zu einer zentralen Grundlage für zukünftige Marktentscheidungen. Branchenkenner betonen, dass sowohl geringere Heizkosten als auch bessere Marktchancen dafür sprechen, notwendige Sanierungen frühzeitig anzugehen und verfügbare Fördermöglichkeiten zu nutzen.
Ergebnisse der Gallup-Studie im Überblick
Die Gallup-Umfrage aus dem April 2025 zeigt, dass nachhaltiges Wohnen für die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung eine hohe Relevanz besitzt. Für 66 Prozent ist nachhaltige Wohnqualität wichtig oder sehr wichtig. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung wäre bereit, für Solaranlagen höhere Kosten in Kauf zu nehmen. Rund vier von zehn Personen würden zudem einen Mehrwert in Wärmepumpen oder einer guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr sehen.
Etwa ein Drittel der Befragten bevorzugt natürliche Baustoffe, während ein weiterer Anteil nachhaltige Kühlungssysteme positiv bewertet. Besonders die 20- bis 30-Jährigen zeigen eine überdurchschnittliche Bereitschaft, für nachhaltige Features mehr zu bezahlen. In dieser Altersgruppe würden 62 Prozent höhere Kosten für Solaranlagen akzeptieren, die Hälfte für Wärmepumpen und mehr als die Hälfte für eine gute öffentliche Verkehrsanbindung. Insgesamt liegt die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Ausstattung in dieser Gruppe um mehrere Prozentpunkte über dem Durchschnitt.