Diese Auszeichnung ist jedoch ein Negativpreis und besteht aus einer kleinen goldenen Betonmischwagen-Statuette. In ganz Österreich wurden etwa 400 Bauprojekte eingereicht, darunter trostlose Asphaltwüsten, Luxusherbergen und Gewerbegebiete, die Wälder verdrängt haben. Insgesamt 10.000 Menschen stimmten ab, und eine Fachjury kürte die schlimmsten Bauprojekte in jedem der neun Bundesländer.
In Niederösterreich gewann die Ostumfahrung Wiener Neustadt, ein Straßenbauprojekt, das auch nach Erhalt aller Genehmigungen weiterhin umstritten bleibt. Die Initiative "Vernunft statt Ostumfahrung" zeigte sich erfreut über diesen "Sieg".
Das XXXLutz-Lager Zurndorf wurde im Burgenland zum Sieger gekürt. Für dieses Lager wurden 40 Hektar landwirtschaftlicher Fläche verbraucht und seit 2023 wird es weiter ausgebaut.
In Wien setzte sich die Stadtstraße durch, eine vierspurige Straße, die seit 2021 gebaut wird und durch den Grüngürtel sowie unter bebautem Gebiet verläuft. Die Bauarbeiten waren von massiven Protesten begleitet.
Die Playworld Spielberg in der Steiermark, ein großer Indoor-Freizeitpark, sorgte bei der Jury für Kopfschütteln. Das Projekt sei für Familien öffentlich kaum erreichbar und entferne Kinder von der Natur.
In Kärnten gewann das geplante Lkw-Verteilerzentrum in Villach, das 20 Hektar Grünfläche verbauen soll.
Das Betriebsbaugebiet Ehrenfeld II in Ohlsdorf wurde in Oberrösterreich zum Sieger gekürt, für das 18 Hektar Wald gerodet wurden.
Das Luxushotelprojekt "Six Senses" in Mittersill landete in Salzburg auf dem ersten Platz der schlimmsten Bausünden.
Das geplante Gewerbegebiet Unterbürg in St. Johann wurde in Tirol zum Gewinner, das eine landwirtschaftliche Vorsorgefläche von 7,5 Hektar umfassen soll.
Die Tunnelspinne Feldkirchs siegte in Vorarlberg, ein Tunnelsystem, das den Verkehr in der Stadt Feldkirch entlasten soll.
Greenpeace und die Jury betonten, dass nicht einzelne Projekte das Problem seien, sondern die Masse an kleinen Bauvorhaben, die täglich den Boden versiegeln. "Die beste Straße ist die nicht gebaute", sagte Jurymitglied Gerlind Weber. Auch Daniel Fügenschuh von der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen kritisierte den Mangel an kreativen Lösungsansätzen für eine nachhaltige Zukunft.
Ob die Verantwortlichen der prämierten Projekte die goldenen Betonmischwagen-Statuetten annehmen werden, bleibt fraglich.