Wohnen

Privatimmobilienflaute in Österreich

Die Privatimmobilienflaute in Österreich aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten betrifft auch den Markt für Einfamilienhäuser.
von ERA Austria – 11. Oct 2023 (zuletzt aktualisiert am 31. Oct 2023)

Die Anzahl der im ersten Halbjahr abgeschlossenen Transaktionen von Einfamilienhäusern ist weiterhin rückläufig. Laut Statistik sank die Anzahl der Transaktionen seit 2018 (5.919 Stück) Jahr für Jahr, zuletzt von 4.633 auf 3.890 (-16,0 Prozent) in diesem Jahr.

Die Preise für Einfamilienhäuser haben sich im Vergleich zum Vorjahr merklich entspannt, und in vielen Regionen gibt es bereits rückläufige Preise. Das Angebot an Einfamilienhäusern ist in den letzten Monaten deutlich gestiegen, was den Käufern eine größere Auswahl bietet. Allerdings machen die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, darunter hohe Inflation, steigende Energiekosten, höhere Zinsen und verschärfte Kreditvergaberichtlinien, es für immer weniger Österreicher:innen möglich, ihren Traum von einem Einfamilienhaus zu verwirklichen.

ERA Austria betont die Notwendigkeit einer Anpassung der Kreditvergaberichtlinien, da selbst gut verdienende Personen häufig unüberwindbare Hürden bei der Eigentumsbildung in jungen Jahren haben. Die rückläufigen Transaktionszahlen und Preise haben auch Auswirkungen auf den Gesamtwert der Einfamilienhaus-Transaktionen im ersten Halbjahr 2023, der um 277 Millionen Euro oder 14,5 Prozent niedriger ist als im Vergleich zu 2022.

Trotzdem liegen die Werte von 2023 immer noch über denen von 2019 und 2020, aber unter denen von 2021 und 2022. Die Einfamilienhäuser sind bei den Transaktionszahlen seit 2013 von einem Rekordanteil von 10,4 Prozent an den Verbücherungen auf nur noch 6,2 Prozent im ersten Halbjahr 2021 und 2022 zurückgegangen, aber in diesem Jahr wieder auf 6,7 Prozent gestiegen, immer noch unter dem Zehnjahresschnitt von 8,6 Prozent. Der Wertanteil der Einfamilienhäuser am Immobilienmarkt erreichte 2022 einen historischen Tiefpunkt von 8,8 Prozent, stieg aber in diesem Jahr auf 9,9 Prozent und liegt knapp unter dem Zehnjahresschnitt von 10,2 Prozent.