Wohnen

Reduzierung der Bodenversiegelung auf maximal 2,5 Hektar pro Tag

Die Regierung plant, die tägliche Bodenversiegelung auf maximal 2,5 Hektar zu begrenzen.
von ERA Austria – 19. May 2024

Aus dem Büro von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler heißt es dazu: "Wenn der Flächenverbrauch ungebremst weitergeht, wird es irgendwann keine Äcker mehr geben, was die Ernährungssicherheit gefährdet. Auch Wiesen und Wälder würden verschwinden und damit wichtige CO2-Speicher und die lebenswichtige Artenvielfalt". Eine nachhaltige Biodiversitäts- und Umweltpolitik ist eine der vordringlichsten Aufgaben, weshalb das Lebensministerium im Rahmen der Österreichischen Raumordnungskonferenz intensiv an der Erstellung der Österreichischen Bodenstrategie mitgearbeitet hat.

Das Lebensministerium weist aber auch darauf hin, dass Maßnahmen zur Vermeidung von Zersiedelung und zur Reduktion des Flächenverbrauchs fast ausschließlich in der Kompetenz der Länder liegen. Der Bund habe hier nur eine koordinierende Funktion. Wie bei vielen politisch heiklen Themen in Österreich spielt auch hier der Föderalismus eine Rolle. Heinz Hackl, beim Dachfensterhersteller Velux für Public Affairs zuständig und Mitbegründer der Initiative "Bauen ohne Boden", will sich diesem Diskurs entziehen. Die Initiative ist vor drei Jahren aus der Interessengemeinschaft Passivhaus hervorgegangen. "Wir hatten damals den Eindruck, dass das Thema energieeffizientes Bauen in Österreich weitgehend durch ist. Neubauten sind zwar nicht immer architektonisch anspruchsvoll, aber energetisch auf dem neuesten Stand. Dagegen erschien uns das Thema Bodenversiegelung immer dringlicher".

Die Initiative hat sich von Anfang an entschieden, "nicht über Zuständigkeiten zu diskutieren". Das Thema Bauen betrifft die Gemeinden (Bebauungspläne, Flächenwidmung), die Länder (Gesetzgebung) und den Bund, der hier nur eine koordinierende Rolle spielt. "Gegen diese Strukturen anzukämpfen, macht keinen Sinn. Wir wollen versuchen, aus den bestehenden Rahmenbedingungen das Beste zu machen.