Die aktuelle Auswertung des BF.Quartalsbarometers zeigt, dass die Kreditvolumina in der gewerblichen Immobilienfinanzierung in den letzten zehn Jahren spürbar gesunken sind. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 gaben fast die Hälfte der befragten Finanzierer an, dass das durchschnittliche Kreditvolumen im Neugeschäft unter 10 Mio. Euro liege. Große Deals mit mehr als 100 Millionen Euro spielen dagegen kaum noch eine Rolle.
Die Befragungen zeigen eine deutliche Verschiebung: 2015 und 2016 hatten nur rund 25 Prozent der Teilnehmenden angegeben, dass das durchschnittliche Finanzierungsvolumen unter 10 Millionen Euro liegt. 2024 und 2025 waren es rund 45 Prozent. Der Anteil kleinerer Finanzierungen hat damit um etwa 20 Prozentpunkte zugelegt.
Finanzierungen zwischen 10 und 50 Millionen Euro sind dagegen deutlich zurückgegangen. Während 2015 und 2016 noch 53 Prozent angaben, ihr durchschnittliches Neugeschäft liege in diesem Bereich, waren es 2024 und 2025 nur noch 37 Prozent. Damit hat dieses Segment 16 Prozentpunkte verloren.
Die Finanzierungen im Bereich von 50 bis 100 Millionen Euro haben sich hingegen kaum verändert. In allen betrachteten Jahren lag der Anteil der Institute, die durchschnittlich in dieser Größenklasse finanzierten, bei etwa 17 Prozent.
Kreditvergaben über 100 Millionen Euro waren laut den Daten schon immer selten. Bis 2019 traten sie zumindest gelegentlich im einstelligen Prozentbereich auf. Seitdem werden jedoch immer häufiger gar keine entsprechenden Werte mehr gemeldet. Die Analyse zeigt somit eindeutig, dass nur noch wenige Institute großvolumige Neufinanzierungen vergeben.
Die Auswertung macht zudem deutlich, dass dieser starke Rückgang eng mit der schwierigeren Marktlage seit 2022 verbunden ist. Branchenexperten führen dies auf einen insgesamt gesunkenen Transaktionsmarkt und eine verstärkte Vermeidung von Klumpenrisiken zurück. Sowohl Immobilienunternehmen als auch Finanzierer agieren deutlich vorsichtiger.
Zudem wird betont, dass große Finanzierungen zunehmend über Bankenkonsortien abgewickelt werden. Diese Entwicklung ist ein Hinweis auf eine gestiegene Risikoaversion, da Konsortialstrukturen Risiken besser verteilen können.
Das BF.Quartalsbarometer wird regelmäßig von bulwiengesa im Auftrag der BF.direkt AG erstellt. Grundlage sind vierteljährliche Befragungen von etwa 110 Experten, die direkt an Kreditentscheidungen beteiligt sind. Die Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf das Neugeschäft inklusive Prolongationen und der jeweiligen Konsortialanteile der Institute.
Die dargestellte Analyse basiert auf den Antworten zur Höhe der durchschnittlichen Kreditvolumina sowie auf ergänzenden Fragen zu aktuell finanzierten Immobilientypen.