Stabile Nachfrage und steigende Mieten: Der Micro-Living-Markt wächst weiter

Die Mieten steigen jährlich um 2 bis 4 Prozent. Das Leerstandsmanagement wird somit zum Erfolgsfaktor.
von office@era.at – 25. Jun 2025

Dies geht aus der aktuellen Ausgabe des Marktreports der Initiative Micro-Living hervor. Die Nachfrage nach flexiblem, urbanem Wohnraum bleibt hoch. Zum Stichtag 15. April 2025 lag die durchschnittliche All-in-Miete bei 599 Euro pro Monat, was einem Anstieg von 2,6 Prozent im Vergleich zum Herbst 2024 entspricht. In Neubauten beträgt die durchschnittliche Miete sogar 660 Euro pro Monat. Besonders hochwertig ausgestattete Apartments erzielen Spitzenmieten von bis zu 1.465 Euro.

Felix Embacher, Prokurist bei bulwiengesa und Business Owner RIWIS, ordnet die Entwicklung wie folgt ein:

„Die konstant hohe Auslastung von 95,6 Prozent unterstreicht die Stabilität des Segments auf dem angespannten Wohnungsmarkt. Gleichzeitig treiben gestiegene Betriebs- und Energiekosten die All-in-Mieten weiter nach oben. Für die kommenden drei Jahre rechnen unsere Mitglieder mit moderaten Mietsteigerungen von jährlich 2 bis 4 Prozent – ein Zeichen für die Reife und Attraktivität dieses Marktes.”

Die Studie basiert auf der Auswertung von 28.300 Wohneinheiten in 128 Apartmenthäusern, wobei der Fokus auf den deutschen A-Städten liegt, die rund 70 % des Gesamtportfolios ausmachen. Neben Miet- und Auslastungsdaten befasst sich der Report auch intensiv mit dem Thema Leerstandsmanagement, das zunehmend als Hebel für langfristige Wirtschaftlichkeit erkannt wird. Etwa die Hälfte der Leerstände ist auf eine unzureichende Ausstattung oder Möblierung zurückzuführen.

Im Vergleich zur letzten Erhebung gestaltet sich die Vermietung insgesamt herausfordernder, insbesondere bei höherpreisigen Apartments: 75 % der Befragten bewerten deren Vermietbarkeit als mindestens schwierig. Die Bandbreite der All-in-Mieten reicht – abhängig von Lage, Objektqualität und Apartmentgröße – von 300 bis 1.465 Euro pro Monat. In Apartmenthäusern mit sehr guter Ausstattung liegt der Durchschnitt bei rund 765 Euro pro Monat.

Trotz der allgemein verhaltenen Stimmung am Transaktionsmarkt bleibt der Ausblick positiv: Über 60 % der Befragten zeigen sich offen für neue Investitionen in Micro-Living-Projekte, auch im Bereich der Projektentwicklung.

Die IML wurde im Frühjahr 2020 als Plattform für Eigentümer, Betreiber und Verwalter von Apartmenthäusern ins Leben gerufen. Ziel ist es, Transparenz in diesem noch jungen Marktsegment zu schaffen. Derzeit zählen 14 namhafte Unternehmen zu den Mitgliedern, darunter aam2core, berlinovo, City Pop, Commerz Real, Cube Life, DEMIWO, FU.Life, Greystar, HanseMerkur Grundvermögen, i Live, Krams Immobilien, REOS, talyo. und Union Investment. Der Marktreport erscheint im Halbjahresrhythmus, die aktuelle elfte Ausgabe steht jetzt zum Download bereit.