Wohnen

VAV-Wohnbarometer: Mieterhöhungen belasten Haushaltsbudgets kaum

Die jüngsten Mieterhöhungen der letzten zwei Jahre haben die Haushaltsbudgets weniger belastet als befürchtet.
von office@era.at – 06. May 2024

Das zeigt die aktuelle Umfrage des VAV-Wohnbarometers. Den Aussagen der Befragten zufolge ist sogar eine leichte Entlastung der privaten Budgets festzustellen, wenngleich das Ausgangsniveau nach wie vor hoch ist. Der Anteil der Personen, die bis zu 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete ausgeben, liegt nun bei 44 Prozent gegenüber 48 Prozent im Vorjahr.

10 Prozent der Befragten geben bis zu 20 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus, ähnlich wie im Vorjahr (11 Prozent). Ebenfalls 10 Prozent - gegenüber 14 Prozent im Vorjahr - geben mehr als 40 Prozent ihres Budgets für die Miete aus. Bei 25 Prozent der Befragten machen die Mietkosten bis zu 40 Prozent der Haushaltsausgaben aus, ein leichter Anstieg gegenüber 23 Prozent im Vorjahr. Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender des VAV, erklärt: „Die Lohnsteigerungen haben die Mietpreissteigerungen offenbar gut kompensiert. Ein Auseinanderdriften von Mietkosten und Einkommen, wie es in anderen europäischen Metropolen zu beobachten ist, hat in Österreich nicht stattgefunden.

Auch für die Zukunft sind die Mieter optimistischer. Befürchteten im Vorjahr noch 46 Prozent einen starken Anstieg der Mietpreise, sind es aktuell nur noch 30 Prozent. 41 Prozent (Vorjahr 34 Prozent) rechnen mit moderaten Steigerungen. 22 Prozent - im Vorjahr waren es 14 Prozent - erwarten keine Veränderung.

Ein Umzug aus Kostengründen kommt für die Mehrheit der Befragten nicht in Frage, so die Ergebnisse der Studie. Generell zeigen sich die Mieter mobiler. So planen 29 Prozent in diesem Jahr einen Umzug oder denken zumindest darüber nach. Bei den Wohneigentümern ist diese Flexibilität nur bei 16 Prozent zu beobachten. Von den Umzugswilligen rechnen 36 Prozent mit steigenden Wohnkosten, fast ebenso viele können sich noch nicht entscheiden (36 Prozent). Mit sinkenden Mietkosten rechnen nur 11 Prozent.

Ähnlich unklar sind die Erwartungen hinsichtlich des Arbeitsweges nach einem Umzug. 44 Prozent der Befragten können dazu keine genauen Angaben machen. 21 Prozent rechnen mit einer Verkürzung des Arbeitsweges, weitere 21 Prozent erwarten keine Veränderung und 14 Prozent gehen von einer Verlängerung des Arbeitsweges aus.

Bei den tatsächlich zurückgelegten Arbeitswegen ist in den letzten Jahren ein Trend zu kürzeren Arbeitswegen zu beobachten. Der Anteil der Personen, die mehr als 50 Kilometer pendeln, hat sich in den letzten fünf Jahren von elf auf sechs Prozent fast halbiert. Die mittleren Distanzen „bis 20 km“ und „bis 15 km“ sind von 16 Prozent auf 12 bzw. 13 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig hat der Anteil der kurzen Distanzen deutlich zugenommen: Heute legen 27 Prozent bis zu 10 Kilometer zurück, vor fünf Jahren waren es 22 Prozent. Distanzen von bis zu fünf Kilometern legen heute 25 Prozent zurück, vor fünf Jahren waren es 17 Prozent.

Für die Studie hat das österreichische Gallup-Institut 1.000 Personen ab 18 Jahren in ganz Österreich befragt. Befragungszeitraum war Dezember 2023 und Jänner 2024. Die Ergebnisse sind auf der Website wohnbarometer.vav.at abrufbar.