Immer mehr Menschen investieren in gemeinsame Erlebnisse statt in klassische Geschenke. Während nicht-handelsrelevante Geschenke wie Gutscheine oder Bargeld an Bedeutung gewinnen, bleibt das Wachstum im Einzelhandel verhalten.
Regioplan prognostiziert für dieses Jahr einen Anstieg der Weihnachtsumsätze inklusive Weihnachtsmärkte und Gastronomie um 2,5 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro. Handelsforscher der Johannes Kepler Universität Linz erwarten dagegen einen Rückgang des Weihnachtsgeschäfts um 2 Prozent. Das Weihnachtsgeschäft umfasst dabei jene Ausgaben, die über den durchschnittlichen Monatsumsatz hinaus von Inländern und Touristen in Österreich getätigt werden.
Die Bedeutung des stationären Einzelhandels nimmt weiter ab: Laut Regioplan entfallen heuer voraussichtlich nur mehr 880 Millionen Euro oder 43 Prozent der gesamten Weihnachtsausgaben auf den klassischen Handel - vor zehn Jahren waren es noch mehr als zwei Drittel. Auf den Online-Handel entfallen dagegen 550 Millionen Euro (27 Prozent). Rund 280 Millionen Euro werden für Weihnachtsmärkte inklusive Gastronomie erwartet, 250 Millionen Euro für nicht handelsbezogene Geschenke wie Gutscheine und Bargeld und rund 90 Millionen Euro für die Gastronomie abseits der Weihnachtsmärkte.
Der Trend zeigt, dass sich sowohl die österreichischen Konsumenten als auch die Touristen zunehmend an digitalen Angeboten orientieren. Dennoch bleibt die Nachfrage nach traditionellen, festlichen Konsumformen wie Weihnachtsmärkten und gastronomischen Erlebnissen ungebrochen. Diese Entwicklung führt laut Regioplan zu spürbaren Veränderungen im Konsumverhalten und setzt den stationären Einzelhandel weiter unter Druck. Der Umsatzrückgang im klassischen Einzelhandel ist eine direkte Folge dieses Strukturwandels.