Sie betonte, dass der Rückgang der Teuerung bereits alle Inflationskomponenten erfasst habe und voraussichtlich weitergehen werde, wie sie während der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington erklärte. Besonders deutlich werde dies, sobald sich das Produktivitätswachstum in der 20-Länder-Gemeinschaft erhole und dadurch den Anstieg der Löhne dämpfe.
Laut Lagarde bestehen zweiseitige Risiken für den Ausblick der Inflation. Erhöhte geopolitische Spannungen, ein stärkeres Lohnwachstum oder widerstandsfähigere Gewinnmargen der Unternehmen könnten die Inflation antreiben. Andererseits könnten eine restriktivere Geldpolitik als erwartet oder eine unerwartete Konjunkturabschwächung weltweit die Inflation weiter dämpfen.
Lagarde bekräftigte zudem, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen senken könne, wenn die Kriterien zur Inflationsentwicklung erfüllt seien. Allerdings betonte sie, dass der EZB-Rat sich nicht vorab auf einen bestimmten Zinspfad festlegen werde. Viele Mitglieder des Rats hatten kürzlich angedeutet, dass die EZB möglicherweise im Juni erstmals seit langem wieder die Zinsen senken könnte.