Laut Immobilienexperten sind die Immobilienpreise rückläufig, jedoch nicht so dramatisch, wie von Bloomberg in der Vorwoche analysiert. Anton Holzapfel vom Verband der Immobilienwirtschaft betont, dass der Preisrückgang nur in Einzelfällen zu beobachten ist. Zuvor seien die Preise teilweise außergewöhnlich hoch gewesen, insbesondere auf dem begehrten Wiener Zinshausmarkt. Angesichts hoher Kreditzinsen überlegen sich nun einige Käufer, ihre Immobilien zu verkaufen, um Liquiditätsproblemen vorzubeugen.
Der Ökonom Michael Klien vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) sieht den Wiener Immobilienmarkt als stabil bis leicht rückläufig an und erwartet Preisrückgänge von 2 bis 3 Prozent. Dieser Trend zeigt sich auch österreichweit und wird auf die steigenden Zinsen und verschärften Bedingungen für Wohnkredite zurückgeführt. Für das Gesamtjahr prognostiziert Klien einen einstelligen prozentualen Rückgang. Allerdings wird erwartet, dass die Mieten weiter steigen werden, da bestehende Mietverträge an die Inflation angepasst werden und steigende Zinsen den Kauf von Wohnungen weniger attraktiv machen. Dies führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Mietwohnungen, obwohl es derzeit nur wenige neue Mietwohnungen gibt.
Holzapfel teilt die Einschätzung, dass die Mieten nicht günstiger werden: "Ich gehe davon aus, dass es in den Ballungszentren keinen rückläufigen Effekt geben wird, da die Neubauproduktion derzeit nicht sehr groß ist."